Mit dem Projekt "Wohnen in der Altstadt" wollte das Fachwerk5Eck das vorhandene Potenzial nutzen und leerstehende Handels- und Wohnflächen (re-)aktivieren, um bedarfsgerechten Wohnraum in den Innenstädten zu schaffen. Im Projekt „Forum Wohnraum“, das ebenfalls im Programm "Zukunftsräume Niedersachsen" Förderung erhalten hat, wurde bereits die Internetplattform „Wohnraum5Eck“ als Beratungsangebot für Eigentümer:innen und Kaufinteressierte von historischen Gebäuden aufgebaut. Daran knüpfte das Projekt an und ergänzte das Angebot um individuelle Unterstützungsangebote.
Südniedersachsen ist eine zusammenhängende Fachwerklandschaft mit außergewöhnlich hohem Denkmalbestand. Vor allem die fünf Mittelzentren Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Osterode am Harz verfügen über historische Kernstädte mit vorwiegend Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten. Aber auch in den umliegenden Ortschaften sind die identitätsstiftenden Gebäude zumeist Fachwerkgebäude. Eine zentrale Herausforderung ist es, den Erhalt der Baukultur mit den Anforderungen des demografischen Wandels und dem Strukturwandel im Einzelhandel in Einklang zu bringen.
Viele der Gebäude im Privatbesitz weisen einen hohen Sanierungsstau auf und erfüllen nicht mehr die Anforderungen an modernes Wohnen und Arbeiten. Die Gründe dafür sind zahlreich und sehr individuell. Es besteht auch häufig eine Hürde sich von den zuständigen Baufachämtern beraten zu lassen. Daher möchten die fünf Städte im interkommunalen Projekt Fachwerk5Eck gemeinsam an der Bereitstellung von Serviceangeboten für Hauseigentümer:innen und Kaufinteressierten arbeiten. Im Projekt wurde die Service-Website www.wohnraum5eck.de entwickelt, auf der Hauseigentümer:innen ihr Gebäude zum Verkauf anbieten können, auf der gute Sanierungsbeispiele dargestellt werden, in der Altstadt aktive Bürgergruppen vorgestellt werden, Wissensthemen - vor allem zu Fördermitteln und Beratungsleistungen - vorgestellt werden und die Ansprechpartner:innen in den Behörden mit ihren Kontaktdaten zu finden sind.
Zudem wurde ein Service-Angebot für Eigentümer:innen entwickelt und seither stetig erweitert. Der Wunsch ein Netzwerk von Fachleuten zu schaffen, die in der Sanierung von Fachwerkhäusern bereits viel Erfahrung haben, wurde durch den Kontakt zum Baukulturdienst Weser-Leine-Harz erfüllt, dessen Wirkungs-Gebiet über eine LEADER-Förderung in Südniedersachsen ausgeweitet wurde. Darüber können Gebäude-Inspektion zu einer geringen Selbstbeteiligung angeboten werden. Sie ermöglichen Eigentümer:innen sowie Kaufinteressierten einen Überblick über den Zustand der Immobilie zu erhalten. Hinzu kommen Angebote wie Workshops, Vorträge und Informationsmatrial.