Neue Lösungsoptionen für den Dauerkonflikt
Innenstädte befinden sich im Wandel: Der Einzelhandel ist unter Druck und verliert an Zugkraft. Einerseits sollen ergänzende Nutzungen, z.B. für Bildung, Kultur und Soziales, die Attraktivität der Innenstadt wieder steigern; andererseits braucht es Flächenentsiegelung und Verkehrsberuhigung, um die Resilienz zu erhöhen und die lebenswerte Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität zu sichern.
Für den Handel ist gute Erreichbarkeit essentiell. Maßnahmen der Verkehrsberuhigung oder gar Verkehrsverlagerung werden oft per se als Verschlechterung der Erreichbarkeit und damit der Standortbedingungen des Handels interpretiert. Zahlreiche Forschungsergebnisse kommen allerdings zu anderen Ergebnissen: Gute Erreichbarkeit bedeutet nicht unbedingt, Parkplätze vor dem Geschäft zu haben, und Handelsimmobilien steigen sogar im Wert, wenn sie nahe an ÖPNV-Stationen liegen.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen:
- Wie gelingt es, die öffentliche Diskussion evidenzbasiert zu versachlichen?
- Welche Bündnisse braucht es, um kommunale Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die Interessen aller in städtische Transformationsprozesse einzubeziehen?
- Wie können Mobilitätsversuche und Beteiligung zu Verständnis und Akzeptanz beitragen?
- Was gewinnt die Innenstadt durch Verkehrsberuhigung?