Durch Nutzungsmaximierung leerstehender Flächen in der Innenstadt soll die Vielfalt und Attraktivität gesteigert werden. Mit einem für Nordhorn neuartigen Store-Konzept in der Innenstadt soll die Angebotsvielfalt und Diversität im innerstädtischen Bereich gestärkt und (Jung-) Unternehmern auf dem Sprung in die Selbständigkeit sowie weniger umsatzstarken Unternehmen ein Ort geben werden, an dem sie sich ausprobieren können. Hierfür mietet die städtische Wirtschaftsförderung temporär Ladenlokale in Innenstadtlage an, um hier zeitlich begrenzt Nutzungsmöglichkeiten anzubieten. In einem Co-Space sollen Einzelhändler, Handwerker und Kreative in bester Lage eine Fläche zur Verfügung gestellt bekommen, um dort ihre Geschäftsidee flexibel, unbürokratisch und ohne großen finanziellen Aufwand testen zu können.
Mit dem vorliegenden Projekt soll eine lokale Onlineplattform für die (Innen-) Stadt Nordhorn entwickelt werden, die zur Frequenzsteigerung in der Innenstadt und zur Belebung des stationären Handels beiträgt.
Die Covid-19 Pandemie hat die bereits in den vergangenen Jahren in der Nordhorner Innenstadt erkennbaren Wandlungsprozesse erheblich beschleunigt. Insbesondere in den Nebenlagen zeigen sich vermehrt Umstrukturierungsprozesse, Mindernutzungen und Leerstand. Ob diese in allen Lagen durch "klassischen" Einzelhandel nachgenutzt werden können ist (mehr als) fraglich.
Ziel des Projektes ist es Nordhorn als attraktive Einkaufs- und Erlebnisstadt weiter zu entwickeln und damit als Mittelzentrum nachhaltig zu stärken.
Das Projekt ist auf einen Zeitraum von drei Jahren angelegt und in fünf Phasen unterteilt. In den ersten beiden Phasen sollen alle Beteiligten in Veranstaltungen und Workshops zusammenkommen, um gemeinsam die Ausgangslage zu analysieren und für das Projekt zu motivieren. Hierbei sollen externe Planungsbüros und Experten eingebunden werden. In der dritten Phase sollen einheitliche Handlungskonzepte für verschiedene Bereiche der Innenstadt erarbeitet werden. In den abschließenden zwei Phasen sollen die konkreten Maßnahmen und Teilprojekte umgesetzt und auf dauerhafte Beine gestellt werden. Das Projekt ist Anfang 2021 gestartet. Aktuell (Stand 18.07.2022) wurden folgende Maßnahmen bereits umgesetzt: breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit (öffentliche Auftaktveranstaltung, Nebenlagenspaziergang, Strategie-Werkstätten); erste Ladenlokale wurden angemietet und anschließend untervermietet; Unterstützung für Existenzgründer; Einrichtung eines Bestandsmanagements; Verkaufs- und Vermietungsverhandlungen werden begleitet.
Die Citymanagerin Andrea Veddeler hat Anfang 2022 einen Arbeitsplatz in der Nebenlage der Innenstadt bezogen, der nicht nur als Ansprechpunkt für die Unternehmer*innen dienen soll, sondern auch für Workshops und Beratungsgespräche zur Verfügung steht.
Die Stadt Verden versorgt als Mittelzentrum ein großes ländliches Umland mit Gütern und Dienstleistungen des aperiodischen Bedarfs. Ein Großteil dieser Angebote konzentrieren sich in der Verdener Fußgängerzone, der somit eine enorme Bedeutung für die Versorgung und Lebensqualität in ihrem Einzugsgebiet zukommt. Der Strukturwandel im Einzelhandel und die zunehmende Konkurrenz zum Onlinehandel führen trotzdem zu Geschäftsschließungen und Leerständen. Dies wiederum mindert die Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Fußgängerzone als Einkaufs- und Erlebnisstandort.
Vor diesem Hintergrund wird mit dem Projekt „Probierstadt Verden“ das Ziel verfolgt, die Fußgängerzone zu stärken, indem Leerstände durch Zwischennutzungen belebt werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Gleichzeitig soll das Projekt Interessenten eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Erprobung neuer Geschäftsideen/Nutzungskonzepte bieten, um mittelfristig neue Aufenthaltserlebnisse zu schaffen und dauerhafte Folgenutzungen zu generieren.
Zur Umsetzung wurde im Sommer 2020 der Wettbewerb „Probierstadt Verden“ gestartet. Im Zuge dessen konnten bis Juli 2022 insgesamt zehn Pop-up-Nutzungen mit einer Dauer von jeweils drei bis sechs Monaten initiiert und mehrere Leerstände bespielt werden. Bereits fünf Folgenutzungen haben sich aus dem Projekt ergeben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Pop-up-Nutzung („Real-Labor“) zur Erprobung und Bedarfsermittlung für einen Coworking Space in der Innenstadt. Diese Nutzung ist auf 18-24 Monate angelegt.