Durch Nutzungsmaximierung leerstehender Flächen in der Innenstadt soll die Vielfalt und Attraktivität gesteigert werden. Mit einem für Nordhorn neuartigen Store-Konzept in der Innenstadt soll die Angebotsvielfalt und Diversität im innerstädtischen Bereich gestärkt und (Jung-) Unternehmern auf dem Sprung in die Selbständigkeit sowie weniger umsatzstarken Unternehmen ein Ort geben werden, an dem sie sich ausprobieren können. Hierfür mietet die städtische Wirtschaftsförderung temporär Ladenlokale in Innenstadtlage an, um hier zeitlich begrenzt Nutzungsmöglichkeiten anzubieten. In einem Co-Space sollen Einzelhändler, Handwerker und Kreative in bester Lage eine Fläche zur Verfügung gestellt bekommen, um dort ihre Geschäftsidee flexibel, unbürokratisch und ohne großen finanziellen Aufwand testen zu können.
Das Projekt "Erfolgsraum Innenstadt" soll Interessenten eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Erprobung neuer Geschäftsideen und Nutzungskonzepte für die Innenstadt bieten. Mit dem Erfolgsraum soll nicht nur das Gründungsgeschehen in der Innenstadt unterstützt werden. Es soll auch etwas für die Innenstadt bewegt werden, in dem leerstehende Immobilien belebt, gleichzeitig neue Geschäftsideen entwickelt und neue Anbieter für die Innenstadt gefunden werden. Durch die Steigerung von Attraktivität und Aufenthaltsqualität profitieren umliegender Handel und Gastronomie, Anwohner*innen sowie Immobilienbesitzerinnen und -besitzer. So können die realen Zentren auch weiterhin gegenüber den heute stark wachsenden digitalen Angeboten durch reale Begegnungen und Erlebnisse punkten.
Ein besonderer Fokus des Projektes soll auf der Erprobung und Evaluierung neuer Konzepte unter dem Aspekt der Nutzungsvielfalt und dauerhaften Einbindung aller Akteurinnen und Akteure liegen.
Für den "Erfolgsraum Innenstadt" soll ein größeres leerstehende Ladenlokal in der Innenstadt angemietet werden. So kann eine Zusammenführung von verschiedenen Akteuren zu einem Nutzungsmix erfolgen.
Durch bestehende Gründerwettbewerbe können neue Geschäftsideen als Ergänzung zu den bislang in der Innenstadt vertretenen gewerblichen Nutzungen angeboten werden. Die Geschäftsidee muss begeistern und einen Mehrwert für die Nordhorner Innenstadt bringen. Grundsätzlich kommt jede Branche und jeder Gewerbetreibende in Frage. Der "Erfolgsraum Innenstadt" eignet sich z.B. auch zur Standort-, Bedarfs- und Zielgruppen-Analyse von bewährten Geschäftsmodellen, Marken und Dienstleistungen.
Durch die angestrebten kurzen Mietzyklen wird ein stetiger Evaluierungsprozess ermöglicht mit entsprechenden Anpassungsmöglichkeiten bezüglich der Auswahl des Ladenlokals, Mietdauer sowie der Ausgestaltung der Nutzung, Das Angebot wird im Laufe des Jahres durch wechselnde Formate und Veranstaltungen – darunter auch Workshops – ergänzt und schafft so einen attraktiven Anlaufpunkt im Stadtzentrum.
Mit dem vorliegenden Projekt soll eine lokale Onlineplattform für die (Innen-) Stadt Nordhorn entwickelt werden, die zur Frequenzsteigerung in der Innenstadt und zur Belebung des stationären Handels beiträgt.
Bevor der Weg in eine Stadt oder zu einem Händler bzw. Dienstleister angetreten wird, informieren sich die Menschen heute zunehmend über das Internet. Die Qualität der Onlinepräsenz ist somit ausschlaggebend für die (zukünftige) Frequenz in den Städten. Kunden suchen im Netz nach Produkten, Öffnungszeiten, wann der nächste Bus oder Zug geht und wer die besten Brötchen in der Stadt backt. Das heißt, dass eine Reihe von gewerberelevanten Informationen „online-lokal“ eingeholt wird und der Suchschlitz von Google oder auch Amazon somit häufig den Startpunkt einer Kundenreise (Customer Journey) im Zeitalter des Internethandelns darstellt. Wichtig ist es demnach, die Online-Sichtbarkeit von lokalen Angeboten und Geschäften zu erhöhen.
Angestrebt wird eine responsiven Web-App Lösung ohne Download-Zwang. Auch soll die Online-Plattform kein Markplatz mit eigener Shop-Funktion sein. Hierfür fehlen, laut Beteiligung und Experten, die technischen Voraussetzungen und auch die Akzeptanz.
Die Covid-19 Pandemie hat die bereits in den vergangenen Jahren in der Nordhorner Innenstadt erkennbaren Wandlungsprozesse erheblich beschleunigt. Insbesondere in den Nebenlagen zeigen sich vermehrt Umstrukturierungsprozesse, Mindernutzungen und Leerstand. Ob diese in allen Lagen durch "klassischen" Einzelhandel nachgenutzt werden können ist (mehr als) fraglich.
Ziel des Projektes ist es Nordhorn als attraktive Einkaufs- und Erlebnisstadt weiter zu entwickeln und damit als Mittelzentrum nachhaltig zu stärken.
Das Projekt ist auf einen Zeitraum von drei Jahren angelegt und in fünf Phasen unterteilt. In den ersten beiden Phasen sollen alle Beteiligten in Veranstaltungen und Workshops zusammenkommen, um gemeinsam die Ausgangslage zu analysieren und für das Projekt zu motivieren. Hierbei sollen externe Planungsbüros und Experten eingebunden werden. In der dritten Phase sollen einheitliche Handlungskonzepte für verschiedene Bereiche der Innenstadt erarbeitet werden. In den abschließenden zwei Phasen sollen die konkreten Maßnahmen und Teilprojekte umgesetzt und auf dauerhafte Beine gestellt werden. Das Projekt ist Anfang 2021 gestartet. Aktuell (Stand 18.07.2022) wurden folgende Maßnahmen bereits umgesetzt: breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit (öffentliche Auftaktveranstaltung, Nebenlagenspaziergang, Strategie-Werkstätten); erste Ladenlokale wurden angemietet und anschließend untervermietet; Unterstützung für Existenzgründer; Einrichtung eines Bestandsmanagements; Verkaufs- und Vermietungsverhandlungen werden begleitet.
Die Citymanagerin Andrea Veddeler hat Anfang 2022 einen Arbeitsplatz in der Nebenlage der Innenstadt bezogen, der nicht nur als Ansprechpunkt für die Unternehmer*innen dienen soll, sondern auch für Workshops und Beratungsgespräche zur Verfügung steht.