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Ort: Helmstedt |
Wohnen gehört zu den elementaren Bedürfnissen des Menschen und wird mit Bedürfnissen wie Sicherheit, Schutz, Geborgenheit, Kontakt, Kommunikation und Selbstdarstellung in Verbindung gebracht. Gleichzeitig ändert sich „das Wohnen“ ständig und hat unterschiedliche Dimensionen: regional, sozial, individuell.
Eine Wohnung ist in der Regel der Lebensmittelpunkt vieler Menschen. Sie bestimmt, wie Intimität und Privatsphäre geschützt werden. Eine Wohnung ist mehr als eine Unterkunft.
Im Wohnen manifestiert sich der soziale Status. Lage und Standort (Viertel, Straße), Wohnform (Villa, Mietshaus). Der Verlust der Wohnung – die Wohnungslosigkeit – bedeutet einen starken sozialen Abstieg und tendenziell eine Ausgrenzung aus der Gesellschaft.
Der moderne Mensch trennt zwischen Arbeiten und Wohnen: Die Wohnung ist in der Regel ein Ort der „Nichtarbeit“.
Intimität, Erholung, Entspannung und Reproduktion haben ihren Platz in der Wohnung.
Gleichzeitig ist die Wohnungsfrage auf die Tagesordnung politischer Programme und öffentlicher Debatten zurückgekehrt. Städte und Kommunen haben sich vermehrt aus dem sozialen Wohnungsbau zurückgezogen, öffentliche Wohnungsbauunternehmen wurden privatisiert. Die Nutzung von Wohn- und Immobilienmärkten als Kapitalanlage hat die Boden- und Mietpreise gesteigert und die Nachfrage verändert. Die Folgen dieser Veränderung werden schon länger unter dem Stichwort Gentrification diskutiert und beschreiben damit Prozesse sozialer Verdrängung von einkommensschwachen Gruppen und zunehmend auch von Teilen der Mittelschicht.
In diesem Seminar wollen wir uns dem Phänomen des Wohnens von verschiedenen Perspektiven nähern und die damit verbundenen Erwartungen und gesellschaftlichen Vorgänge thematisieren.
Weitere Informationen und die Anmeldung zur Veranstaltung finden Sie hier